Montag, 17. Februar 2020
Hunde-Tage...
Ja, heute endlich wieder Montag! Zwar ein grauer und ungemütlicher Wintertag, aber ein sicherer, planbarer und logischer „All“-Tag. Die Normalität scheint wieder hergestellt zu sein, und das beziehe ich jetzt ausnahmsweise mal nicht auf meine Frau, bei der ist eh nichts mehr „normal“. Nein, um es genauer zu erklären: Wir sind auf den Hund gekommen..., bzw. waren es kurzzeitig! Vor ein paar Wochen hatte es angefangen, meine Frau und meine Tochter haben das Thema Hund angesprochen, bzw. den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass sie gerne wieder einen in der Familie haben wollen. Und obwohl ich mich bemüht hatte, alle schlechten Seiten, die Kosten, die Verantwortung, die geänderten Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, kann nicht mehr mit mir in die Forma kommen wie Molly früher), die Eingewöhnungsphase, das Gassi gehen, die Erziehung und alles andere als Buh-Mann vorgetragen habe, musste ich mich mehr oder weniger bereit erklären, dem Thema offen gegenüber zu treten. Und ja, zugegeben, ich vermisse meine Molly sehr und würde gerne wieder einen treuen und haarigen Begleiter an meiner Seite haben. Und trotzdem meldet mein Bauchgefühl reichlich Zweifel an, wenn es um das Thema geht. Ich habe es also offen gelassen und gesagt, dass der liebe Gott dafür schon Sorge tragen wird, wenn er der Meinung ist, dass bei uns wieder ein Hund einziehen soll.
Da meine Frau zuweilen etwas ungeduldig ist und meine Tochter am laufenden Band Hundebilder produzierte, hat sie den lieben Gott etwas unterstützt und nachgeholfen. Bei diversen Hundepflegestellen hat sie mit meiner Tochter stundenlang Hundebilder im Netz angesehen und schließlich Palomo gefunden, - ein 1,5-Jahre alter Bracke-Mix aus Spanien. Seit zwei Monaten in Deutschland, Vorgeschichte unbekannt, in der zweiten Pflegestelle angekommen. Um es etwas abzukürzen: Es gab einen Kurzbesuch bei uns, dann war er für drei Tage bei uns, drei Tage wieder in der Pflegestelle und letzt Woche Mittwoch sollte er dann schon bei uns einziehen. Hatte dafür extra Donnerstag und Freitag Urlaub eingereicht. Er sollte stubenrein sein und auch kurze Zeit alleine in der Wohnung bleiben können. Sollte...
Habe das Wochenende zum Großteil mit putzen verbracht und letztendlich den spanischen Problem-Hund wieder zurück zur Pflegestelle gebracht. Vom Grundsatz her ein hübscher Hund mit viel Potential, allerdings würde man mindestens sechs Monate benötigen, um ihn halbwegs sozialverträglich zu erziehen. Acht Stunden alleine in der Wohnung wird da auf laaaaange Zeit noch nicht drin sein.
Fazit: Frau, Kind und definitiv auch ich wollen eine brave und liebe Molly. Von daher ist das Thema Hund erstmals vom Tisch und ich werde verflixt gut aufpassen, das es auch dabei bleibt. Molly war Molly, - die gibt es kein zweites Mal.

In diesem Sinne,
Francis Fortune


P.S.: Ein kleines bissl Sorgen habe ich mir heute Mittag um mich gemacht, als ich meine Burger-Packung aufmachen wollte und mein Augenmerk auf den Aufruck auf der Packung gelenkt wurde. Hatte erst gezweifelt, ob ich das richtig gelesen habe. Danach verzweifelt darüber nachgedacht, ob ich das versehentlich schon mal falsch gemacht habe. Dann habe ich gegrübelt, ob dieser Hinweis ernst gemeint ist. Am Ende hatte ich eigentlich nur noch vor dieser Welt Angst...

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Mittwoch, 5. Februar 2020
Sex sells...
Interessant! Mein vorletzter Beitrag, der, in dem ich mich visuell offenbart habe, hat durchaus wesentlich mehr Klicks als alle anderen. Zumindest im Vergleich. Der Titel war „Nackte Tatsachen“. Bedeutet also: Bestimmte Begriffe führen zu mehr Besuchern. Ich vermute, mehr als 90% haben den Text gar nicht gelesen und waren auf der Suche nach anderen nackten Tatsachen. Mich würde interessieren, ob ein weiterer Beitrag ebenfalls überdurchschnittlich viele Klicks bekommt, wenn ich Begriffe wie Sex, Ficken, Voyeurismus, Titten, Muschi und Orgasmus verwende. Das Problem ist nur, das mir überhaupt nichts dazu einfällt. Wer schreibt denn schon über Brüste, Vergewaltigung, Machos, Sadismus, und anderen Schweinereien? Abgesehen von mir jetzt.
Für mich im Übrigen völlig unverständlich, leben wir doch im aufgeklärtem 21. Jahrhundert. Haben wir doch Gesetze für Gleichberechtigung, haben wir doch die antike Rollenverteilung aufgegeben. Und trotzdem, es funktioniert noch. Sex sells!
Zum Thema Rollenverteilung: Ich bin bei uns zu Hause mehr „Frau“ als meine mir Anvertraute. Ich koche, putze, gehe einkaufen, bespaße das Kind, wasche die Wäsche und plane den Alltag.
Na ja, ist schon crazy, wie die Jugend das beschreiben würde. Alle tun auf aufgeklärt und gerade die Vertreter der männlichen Gattung benehmen sich meist wie die Affen. Zum alljährlichen Pfingst-Treffen letzen Jahres bin ich bei zwei Kumpels ziemlich angeeckt, als ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie sich einer Dame aus unserer Gruppe gegenüber wie 16-jährige Teenager benommen haben. Und Alkohol und Joints habe ich als Entschuldigung nicht angenommen, da ich mehr als beide zusammen intus hatte. War zwar kein großes Drama, hat aber bei beiden Parteien Nachwirkungen gehabt. Frage: kann man sich eigentlich wirklich „fremdschämen“?

Wird kalt hier in meinem Schuppen, genug für heute. Kann die Welt eh nicht retten, also gehe ich rein und daddel noch a bissl...

In diesem Sinne,
Francis Fortune

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Dienstag, 4. Februar 2020
Fohes Neues... nachträglich!
Hmm, neues Jahr, neues Glück, sagt man so schön. Munter, frohen Mutes, gut gelaunt, voller Tatendrang und guter Vorsätze...
Oder halt einfach so weiter. So wie bei mir. Die Weihnachtszeit ist wie immer schnell vergangen, die häusliche Stimmung wurde und wird immer besser. Man könnte sogar sagen, es ist fast wieder so wie vorher. Aber nur fast. Meine Frau hat einer Verwandlung durchgemacht, ist jetzt eine andere Persönlichkeit. Hat mir sogar den „Vorwurf“ gemacht, dass ich sie zu dem Menschen gemacht habe, der sie jetzt ist. Das mag teilweise so sein, bzw. habe ich einen Anteil daran. Trotz allem liebe ich sie immer noch, möchte aber so einen Tiefpunkt nach Möglichkeit nicht nochmals durchleben.
Am Ende haben sich bei uns ein paar Regeln geändert. Oder besser formuliert: Meine Frau hat neue Regeln aufgestellt:

1. Sie bestimmt, ob und wann wir Sex haben.
2. Wenn wir Sex haben, dann gefälligst Sonntags abends routinemäßig im Bett.
3. Ich darf nicht über Sex reden, ansonsten fällt er zur Strafe aus.
4. Ich habe nicht zu jammern und gefälligst zu lächeln, ansonsten fällt der Sex aus.

Abweichungen von den Regeln werden nicht toleriert und sie sind auch nicht verhandelbar. Eigentlich ganz easy zu verstehen. Zusammengefasst: Zahlen, teilen, lächeln!
Ansonsten lebt es sich in dieser Ehe wieder ganz harmonisch, - mit reden, planen und manchmal sogar etwas „Familien-Knuddeln“. Neben der neurotischen Leserei hat meine Frau nun auch mein altes Ipad erobert und daddelt. Viel besser als ich. Sogar das Kind hat darüber schon gejammert. Nun gut, nicht wieder ins Nörgeln verfallen, positiv denken...
Fällt mir dazu ein: Probezeit bestanden, fest angestellt mit acht Wochen Kündigungsfrist, 30 Tage Urlaub, eigenes Büro, Sekretärin, angemessenes Gehalt und 10-Minuten-Arbeitsweg. Das läuft im Moment, - danke lieber Gott.

In diesem Sinne,
Francis Fortune


P.S.: Leider hat der liebe Weihnachtsmann mir einen Wunsch nicht erfüllt: das Thema Adoption ist weiterhin ausgeklammert...

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Sonntag, 15. Dezember 2019
Geständnis
Ich muss gestehen: Ich habe getrunken! Meine Frau aber auch...

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Dienstag, 12. November 2019
Nackte Tatsachen!
Wie angekündigt habe ich für ein paar Wochen das Jammern eingestellt. Und nein, ich mache damit jetzt nicht weiter, - denn rückblicknd betrachtet war das in den letzten Monaten echt... ja, wie nun. Unwürdig? Erbärmlich? Jammerlappenhaft? Wie auch immer, jedenfalls nicht schön.

Dennoch, ein kleiner Rückblick: Der „Zwischenzustand“ hat sich weiter in den Alltag geschlichen, der durchschnittliche Stimmungszustand bei uns zu Hause war erwetungsgemäß grottenschlecht. Eines Samstag morgens habe ich es eskalieren lassen, habe meine Frau in die Ecke gedrängt und für Fakten gesorgt. Was ist nun los, wie geht es weiter, bla sülz. Wie zu erwarten hat sie dem Ende zugestimmt, welches ich ihr vorgeschlagen habe. Und da,ich in guter Laune war, habe ich gleich forciert, dass sie es „unserer“ Tochter sagen sollte. Sie hat es halbherzig versucht, um dann in Tränen zusammen zu brechen und anschließend alles zu relativieren. Quasi, war eigentlich nicht so gemeint. O.k., das war jetzt überspitzt und böse von mir, aber letztendlich geht es darauf hinaus. Der restliche Samstag war aufbauend, inklusive spontanem Ausflug zum Wohnwagen. Doch schon Sonntag abend wieder Eiszeit, sodass ich den Montag darauf dann die Kündigung für die gemeinsame Wohnung geschrieben habe. Voher folgte noch ein kurzes Gespräch auf unserer Terasse, wo sie ehrlich mitgeteilt hatte, dass es ihr Wunsch wäre, dass ich nur noch alle zwei Wochen als Wochenendpapi eine Rolle in ihrem Leben spiele. Wie gesagt, darauf hin habe ich alle Hoffnungen auf ein glückliches Ende über Bord geworfen und mich innerlich mit der Trennung abgefunden.

Der Dienstag Morgen war dann überraschend. Sie hat die Kündigung zerrissen, sich zu mir und unserem Kind ins Bett gekuschelt und versucht seitdem, wieder (m)eine Ehefrau zu sein. Wir haben seitdem nicht mehr darüber gesprochen, und sogar wieder körperlichen Kontakt in Form von Sex gehabt. Zugegeben, es gab zwischendurch auch wieder einen Tiefpunkt, aber es wird tatsächlich täglich wieder „normaler“, soweit dieses auf uns überhaupt zutreffen kann.

Von daher habe ich mich entschlossen, mal nackte Tatsachen zu präsentieren, damit sich die Welt ein Bild davon machen kann, wie wir live und ungeschminkt aussehen:



So, jetzt ist es unwiderruflich. Spaß beiseite, meine Frau hat sich überlegt, eine Halloween-Party zu feiern, so richtig mit Kostümen und so weiter. Abgesehen davon, dass ich Halloween nicht leiden kann, war das eine klasse Party und alle hatten ihren Spaß. Für unsere Deko wurden wir sogar von einem echten Profi gelobt. Meine Frau hat sich beim Buffet richtig Mühe gegeben, muss mir mal die Mühe machen, die Bilder hier hochzuladen. Fazit also: es geht irgendwie weiter, womit ich eigentlich nicht mehr gerechnet hatte. Meine Tochte hat mir heute bestätigt, dass ich ihr Papi bin, auch wenn ich eigentlich nicht ihr Papi bin, was ihr ziemlich egal ist. Sie kann das mittlerweile unterscheiden und verstehen, was damit gemeint ist. Zu Weihnachten wünsche ich mir, dass ich sie irgendwann tatsächlich adoptieren kann/darf. Im Moment mag ich meine Frau damit nicht nerven, aber es ist tatsächlich ein großer Wunsch. Und eigentlich für sie von Vorteil, selbst nach einer Trennung bin ich dann in der Pflicht. Aber daran mag ich heute gar nicht denken.

Kleine Sportzigarettenpause. Es wird Zeit. Zeit für eine Änderung. Die Frage ist: Kann ich es noch? Bin ich noch in der Lage, mit über 41 Jahren mein Leben zu ändern? Wie festgefahren bin ich, wieviel Willenskraft steckt noch in mir?
Wenn ich zurückblicke, wenn ich versuche mich zu erinnern, wie ich mit 16 Jahren gedacht habe, kommt es mir so vor, als wenn es gestern war. Aber was ist davon in der Realität übrig geblieben? Ich bereue nichts, dennoch ist alles anders gekommen als ich es damals erträumt hatte...

In diesem Sinne,
Francis Fortune

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Samstag, 31. August 2019
Wochenende
Hallo Welt.
Heute überspringen wir den Jammer-Teil einfach. Der Kommentar zu meinem letzten Beitrag war hoffnungsvoll ernüchternd gewesen...
Mein neuer Job ist cool. Anstrengend, interessant, spannend, herausfordernd. Ich bin voll beim Thema und daher abgelenkt und abends gut ausgelastet. Geld auf dem Papier von links nach rechts zu verschieben und einem Haufen Menschen die unterschiedlichsten Zahlen zu präsentieren. Im Grunde ganz simpel. Und irgendwie auch abstrakt. Ich habe zu dem Geld keinen Bezug, ob ich zehn Euro oder drei Millionen Dollar verbuche, ich sehe nur die Zahlen und Konten. Und da ich zu blöd bin, unauffällig ein paar Millionen auf mein eigenes Konto zu verschieben, muss ich also auch morgen wieder dahin. Und das mache ich, im Gegensatz zu den letzen beiden Jobs, wieder gerne. Und das hilft mir wiederum im Alltag, Kraft für die Familie zu haben. Na mal schauen, morgen ist Kindergeburtstag bei uns. Mit kreativer Schnitzeljagd, die meine Frau und ich gemeinsam vorbereitet haben. Das war ein schöner Moment, wie in den guten Zeiten. Wird schon. Langsam.

Inn diesem Sinne,
Francis Fortune

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Samstag, 24. August 2019
Letzter Teil: Farbe bekennen!
O.k., ich muss der Realität ins Auge blicken: meine Frau bemüht sich, ihre Liebe wiederzufinden. Ich gebe ihr noch etwas Zeit, doch dieses Mal habe ich mir eine Grenze gesetzt. Ist bis zu diesem Zeitpunkt ihr Verhalten mir gegenüber nicht wieder so, wie es mal war, bzw. wie es in einer Ehe sein sollte, werde ich dann die Schutz-Entscheidung fällen. Punkt.
Mit dem derzeitigen Zustand lässt es sich nicht dauerhaft leben, weder für sie, für meine Tochter noch für mich. Ich habe einen großzügigen Zeitpunkt gewählt, der aber bleibt bestehen.
Bis dahin versuche ich, so „normal“ wie möglich zu sein. Werde nichts mehr von mir aus ansprechen, schon gar nicht das Thema Sex. Einfach so tun, als wäre nix geschehen.
Nun dann, bis dahin bleibt auch hier zu diesem Thema Ruhe. Zuletzt: ich musste die letzten Tage feststellen, dass ihr grauenhaftes Verhalten doch dazu führt, dass ich mich emotional von ihr entferne. Nun ja, wahrscheinlich ist das ja auch so gewollt...

Auf zur Einschulungs-Feier!

In diesem Sinne,
Francis Fortune

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Freitag, 23. August 2019
Ohne Prognose
Grausige, schlaflose Nacht. Und heute morgen wieder Eiszeit, habe kein unnötiges Wort von meiner Frau gehört. So stehe ich also morgens rum und fühle mich wie bestellt und nicht abgeholt, als ob ich nicht dazugehöre.
Na ja, Hauptsache meine Frau hat ihr gewohntes „Morgenprogramm“ für sich alleine...
Aber jeden Tag ein bissl besser!

In diesem Sinne, hochmotiviert und konzentriert und freudestrahlend in den Tag!
Francis Fortune

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Donnerstag, 22. August 2019
Ich, der Böse... Teil II
Na hurra. Ich war so mutig, mal wieder das Gespräch zu suchen. Zugegeben, meine Grundlaune ist nicht die Beste, allerdings: ist das so überraschend oder nicht nachvollziehbar?
Und ja, auch dieses Mal bin ich wieder der Doofe, der nicht einsehen kann, dass meine Frau doch alles macht, um eine schöne Beziehung wieder herzustellen. Ich bin ungeduldig. Ich habe kein Verständnis. Ich bin schuld daran, dass meine Frau sich jetzt wieder mies fühlt...
War ein tolles „Gespräch“! Bin ich doch so undankbar, dass ich nach drei Monaten immer noch keinen Plan habe, dass alles jeden Tag ein klein wenig besser wird. Ja, meine Frau denkt so. Jeden Tag wird alles wieder ein Stück besser, wieder normaler, so wie früher.
Sorry, davon bekomme ich nix mit. Frühstücksbrote, mal kurz die Hand halten, eine kleine Umarmung alle drei Tage, die morgendliche WhatsApp Nachricht mir Kussmund, - das sind die Zeichen, die ich übersehen haben soll. Ah, ok, das habe ich wohl wirklich falsch interpretiert...
Jetzt mal Tacheles: vor drei Monaten hat meine Frau mir gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt. Das sie die Beziehung/Ehe beenden möchte, lieber wieder alleine leben möchte. Aber sie macht es nicht. Hat zwischendurch gesagt, dass sie die Ehe doch nicht beenden möchte. Ansonsten leben wir wie Bruder und Schwester, wie gute Freunde, die gemeinsam ein Kind erziehen. Ist das jetzt so schwer sich zu entscheiden, ob man einen Menschen liebt, bzw. mit ihm zusammen bleiben möchte?
Mag sein, dass ich ungerecht bin, ungeduldig, ohne Rücksicht. Aber jeden Tag löse ich mich mehr auf, verliere mein Ich, meine Identität, mein Leben, meine Ideale. Ich habe noch meinen Lada und ein paar Träume, mehr ist von mir nicht mehr übrig geblieben.
Meinem Traum von einer glücklichen Partnerschaft laufe ich jetzt seit drei Monaten hinterher, und ich verliere den Anschluss. Immer öfter stelle ich mir die Frage, warum ich eigentlich noch kämpfe. Warum ich tagsüber den Schauspieler mache, so tue als ob ich ein glücklicher Mensch bin. Mir gehr es nicht mehr gut, körperlich und seelisch. Traurig denke ich an die Zeiten, in denen ich glücklich und zufrieden war. Und die hatte ich auch schon bevor ich meine Frau kennen gelernt habe...
Heute morgen dachte ich noch, dass heute ein guter Tag wird. Und ja, ich habe endlich wieder einen Job, bei dem ich tagsüber abschalten kann und mich voll konzentrieren muss. Kein Platz für Sorgen oder schlechte Gedanken, selbst den Teufel höre ich dann nicht brüllen. Volle Kraft in die Buchungssätze und Auswertungen. Zahlen lügen nicht, sie kann man nicht falsch interpretieren. Sie sagen auch im Nachhinein nicht, dass sie etwas völlig anders gemeint hätten.

Habe jetzt ein mieses Gefühl. Fühle mich schuldig, schlecht. Ich bin verzweifelt, weil ich meiner Frau nicht klar machen konnte, was ich meine. Dass sie nach drei Monaten sich ihrer Gefühle langsam sicher sein sollte. Dass sie mit mir über das Thema Sex wieder/endlich reden kann. Ob nun einmal am Tag, die Woche, im Monat oder im Jahr, solange man in einer Beziehung darüber reden kann, ist alles gut. Ich aber habe zu dem Thema Redeverbot. Ich darf wissen, dass sie es sich oft selbst besorgt. Ich dürfte es mir auch ständig selber besorgen, - in unserem Alltag ist dafür aber kein Platz, wenn ich dabei für mich alleine sein möchte. Oder aber ich muss bis spät abends warten... bin aber auch nur ein Mensch und irgendwann müde. Fazit: Sex, ob alleine oder zu zweit, gehört nun mal zu Leben dazu. Habe jetzt weniger denn je davon, egal wie. Ist sicherlich nicht alles im Leben. Aber wie gesagt, gehört halt dazu, auch wenn es gerne tot geschwiegen wird.
Meine moralisch Erziehung verbietet mir, fremd zu gehen oder ein Bordell aufzusuchen. So sehr sich diese Gedanken auch aufdrängen.

Ich liebe dieses Kind unendlich. Sie spürt, wenn es mir nicht gut geht, wenn ich besonders viel Liebe und Kraft benötige. Und sie ist für mich da, reinen Herzens, bedingungslos. Ihr zuliebe, und da bin ich gerade ehrlich, gebe ich mir weiterhin Mühe, bringe die Kraft auf, den Vorgaben meiner Frau zu folgen. Fröhlich sein. Machen. So tun als ob. Und ja das spezielle Thema nicht ansprechen. Möglichst solche mentalen Aussetzer wie heute nicht zu wiederholen. Ja, sie mag ja recht haben, lebt sich so besser.
Gott, Mom, Molly, - gebt mir Kraft!

Jeden Tag ein bissl besser. Und es soll ja keine zwei Jahre mehr dauern, bis alles wieder so ist wie früher. Das waren ihre Worte.
Ok, ich halte durch.
Ok, ich komme mir gerade saublöd vor.
Ok, das ist in Ordnung.
Ok, in Ordnung.
Zeit, nach Hause zu gehen...

In diesem Sinne,
Francis Fortune

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Mittwoch, 21. August 2019
Mittwochs-Genöle...
Fühlt sich gut an. Arbeiten gehen und Spaß dabei zu haben, kaputt und zufrieden nach Hause zu gehen, nicht zu bemerken, wie die Zeit vergeht. Und ist eine super Ausrede, seinen privaten Papierkram zu ignorieren...
Meine Frau ist zum Schwimmbad gefahren. Also Ruhe zu Hause, meiner Tochter hab ich gerade das Licht ausgeschaltet. Muss die Zeit nutzen, mein Gehirn mal wieder einzuschalten. Was ist wichtig, abgesehen von der Liebe von und zu meiner Frau?
Wohnwagen abholen und zum Campingplatz bringen. Ist organisiert.
Lada wegen der Rückruf-Aktion in die Werkstatt bringen. Termin ist gemacht, muss aber auf nächste Woche verschoben werden.
Papierkram erledigen. Im Grunde nicht mehr viel, kann mich aber wegen der miesen Zahlen und der Ernüchterung nicht aufraffen, den Rest zu erledigen. Beim Firmenverkauf hat nur das Finanzamt gewonnen. Und die Banken. Und die Versicherungen. Und die BGHW. Und überhaupt, die Kohle ist quasi weg...
Einschulung Elynia. Tochter der Schwester meiner Frau. Blöde Kuh. Sorry, ist aber so. Gespaltene Persönlichkeit, schlimmer als ich. Da muss/darf ich am Samstag antanzen, mal sehen wie es wird.
Daimler verkaufen. Steht bei ebay Kleinanzeigen drin, muss mir jeden Tag dämliche Nachrichten von abenteuerlichen Händlern durchlesen. Aber ich habe Zeit, also abwarten. Verschenken werd ich ihn definitiv nicht! Immerhin hat mich der Treue 2015 bis nach Lissabon und zurück gefahren.
Und dann noch die vielen Kleinigkeiten. Und die to-do-list. Aber egal, heute ist mir nicht nach jammern zumute. Der Zahnarzt hat schlechte Nachrichten, die Paradontitis wird mich früher oder später auch meine beiden Schneidezähne kosten. Na hurra. Da putzt man sein Leben lang fleißig die Zähne, und am dann fallen sie einem doch aus, ohne dass man was dagegen machen kann. Da kommen spätestens im Winter Schmerzen und Kosten auf mich zu. Beides ungewollt, aber nicht zu vermeiden.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das jetzt der rechte Zeitpunkt für einen Weltuntergang ist...

In diesem Sinne,
Francis Fortune


P.S.: Fällt mir schwer, hier zu Hause den normalen Alltag zu leben. Meine Frau bemüht sich, ganz normal zu sein. Sie versucht zu reden, zu lachen, zu leben. Wahrscheinlich versucht sie auch zu lieben, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich zweifle mittlerweile auch. Nicht nur an mir, nicht an unserer Liebe. Ich bin mir nicht sicher, was mit ihr nicht stimmt. Sie wird es nicht schaffen, alleine damit zurecht zu kommen. Ich kann und darf ihr das nicht sagen, leider. Sie muss alleine darauf kommen. Feststellen, dass etwas gravierendes nicht stimmt, denn sie kommt im Moment nicht einmal mit sich selbst zurecht. Ich würde ihr gerne helfen, darf und kann es aber nicht. Vielleicht ihr Mutter, ihre Großeltern, ihr Bruder oder ihre Schwester. Oder ein Arzt.
Ich halte durch, wegen den kleinen Momenten, wegen unserer Tochter, wegen unserer Liebe. Es kostet Kraft.




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