Sonntag, 14. Dezember 2025
Nein, das war falsch. Nicht "entgegen jeglicher Logik", sondern tief aus meinem Herzen.
Und lieber Weihnachtsmann, ich möchte meinen Weihnachtswunsch gerne korrigieren: ich wünsche mir nicht mehr die Liebe meiner Frau zurück. Ich wünsche mir, das du sie wieder glücklich machst!

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Einen schönen 3. Advent!

Ich habe tatsächlich lange, traumlos und erholsam geschlafen. Um dann kurz nach dem Aufstehen festzustellen, dass die Blumen und der Fotoband keine allzu schlechte Idee waren. Was sie heute morgen gedacht hat werde ich nie erfahren, aber sie hat sich dafür bedankt und ich nehme an, sie hat sich die Bilder kurz angesehen. Ich habe versucht ihr zu sagen, das ich sie damit nicht verärgern wollte und das es ein "Dankeschön" für die schöne gemeinsame Zeit sein sollte, aber da kam nix vernünftiges aus meinem Mund raus. Nur stockendes Kauderwelsch und ich musste die "Flucht" antreten, da ich das erhöhte Feuchtigkeitsaufkommen im Augenbereich für mich behalten wollte. "Echte Männer" weinen doch nicht!
Es gab einen kleinen Luftkuss von ihr und von daher nehme ich an, sie hat das so verstanden, wie ich es meinte.

Habe das Lebkuchenhaus, welches meine Tochter bei meinem Vater gebaut hat, heute Mittag abgeholt. Es gab ein sehr kurzes Gespräch mit meinem Vater, aber ich habe das Bild nicht verändert. Der kleine Schatten in der Beziehung zu ihm wird wohl noch eine ganze Weile bleiben. Und entgegen aller Logik habe ich meine Frau verteidigt, in Schutz genommen und versucht, Verständnis für sie aufzubauen. Und das wird auch so bleiben.

Zwei kleine Weihnachtsbäume gekauft, meine Vater hat sich seinen gleich von mir anliefern lassen. Faulpelz und Knauser! 40 Euro pro Baum mit gerade mal einen Meter ist ein krasser Kurs! Nun gut, ich werde deswegen nicht hungern müssen. Und danke Chef, die Dezember-Zahlung sprengt alle bisherigen Rekorde. Eine großzügige fünfstellige Zahl ist da auf meinem Konto angekommen. Beruhigt zwar mein Gewissen und gibt mir den finanziellen Rückhalt den ich gerade gut gebrauchen kann, aber echte Freude kommt da nicht in mir auf. Ich wollte eigentlich meine Frau fragen, ob wir das jetzt als Anzahlung für eine schickes Wohnmobil nehmen wollen um im nächsten Jahr nochmals nach Portugal zu fahren. Nun ist es die Reserve für ihren Auszug und die Wohnungseinrichtung.

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Samstag, 13. Dezember 2025
Einen Nachtrag muss ich noch loswerden.
Mir ist klar, meine Frau möchte im Moment maximalen Abstand von mir halten und ich versuche bisher die "Berührungspunkte" auf das notwendige zu reduzieren. Aber morgen ist unser 7. Hochzeitstag. Die letzten Jahre haben wir nie eine große Sache daraus gemacht, - es gab Blumen und kleine Aufmerksamkeiten und je nach Wochentag noch Essen gehen.

Ich habe heute Vormittag bei der Shoppingtour sieben schöne weiße Rosen gekauft und einen Fotoband mit den schönsten Bildern der letzten zehn Jahre von meiner Frau und uns allen gemeinsam auf den Frühstückstisch hingestellt. Sind eine Menge Bilder, ganz viele von meiner Frau. Und fast auf allen kan man dieses Lächeln sehen, genau das, was ich so an ihr liebe. Ich bin mir nicht sicher ob das eine gute oder schlechte Idee war. Sie steht eh vor mir auf und ich werde ihre Reaktion nicht mitbekommen. Aber wenn sie nur für eine Sekunde lächelt war es den Versuch Wert. Auf einen kitschigen Brief habe ich nach langer Überlegung verzichtet, sie kennt mich und meine Gedanken seit zehn Jahren besser als jeder andere Mensch um mich herum.

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Manchmal sind Sätze, die nicht ausgesprochen werden schlimmer als die, die man sich anhören muss.
Erwartungsgemäß war es ein anstrengender Abend und nahezu alle, die es noch nicht wussten, haben traurig, fassungslos und natürlich auch mitleidig darauf reagiert. Und nein, habe das Thema selbst nicht angesprochen, aber was soll ich auf die Frage antworten "Wo ist denn deine Frau?". Lügen?
Die Spannung zwischen meinem Vater und mir war leider deutlich zu spüren. Smalltalk ja, aber nicht wirklich miteinander geredet. Das holen wir morgen nach.
Die Frau meines "Mentors" ist Paartherapeutin und ich bin ihr unendlich dankbar für das Gespräch, auch wenn es nur kurz war. Auch wenn sie keine Ahnung davon hat, aber sie hat in mir etwas repariert, was vor ein paar Wochen kaputt gegangen war.
Schwierige Situation für meine Tochter, aber sie hat sich super verhalten. Viele mitleidige Blicke, aber sie hat konsequent ihr Schutzschild (Buch) hochgeladen und niemanden zu dicht rangelassen. Von daher haben wir den Abend kurz gehalten und sind zeitig wieder nach Hause gefahren. Da ich weiß wie sich das zur Zeit zu Hause alleine anfühlt, wollte ich das meiner Frau nicht zu lange antun.
Morgen ist der dritte Advent. Der Tag, an dem ich wieder zurück in mein Leben gehe und es wieder lebenswert mache. Ich habe mich die letzten Wochen meiner Frau gegenüber so weit es mir möglich war absolut zurückgehalten und mir währenddessen viele emotionale Aussetzer "gegönnt". Und dabei die Geduld meines Chefs zu genüge strapaziert und meinen Freunden und meiner Familie viele Sorgen bereitet.
Ich habe ihr wirklich so viel Freiraum, Abstand und Zeit gegeben, mehr als eigentlich ertragbar und vernünftig ist. Mehr geht jetzt nicht mehr, da sonst zu viel in dem Leben kaputt geht, was ich nach ihrem Auszug weiterführen möchte. Und muss. Da sie mich weiterhin ignoriert und keinen Einblick in ihre "Pläne" gibt, muss ich nun anfangen unbequeme Fragen zu stellen. Ganz sachte, eine nach der anderen. Ich wollte das nicht und ich verspreche hier hoch und heilig, meiner Frau gegenüber nicht zum Arschloch zu mutieren. Vermutlich aber wird sie es trotzdem so empfinden. Und "gute Nacht" wird sie heute Abend wohl auch nicht sagen...

Ich Stelle mir ab jetzt meine Ehe wie eine Blume vor und zitiere frei nach Lessing: "Eine Rose gebrochen, eh der Sturm sie entblättert." Die Liebe für meine Frau bleibt unverändert fest in meinem Herzen verankert, aber ab morgen fange ich wieder an, auch mich selbst wieder zu "lieben". (Und nein, damit meine ich nicht Selbstbefriedigung)

Der gestrige Abend hat sich aufgeklärt. Der "Bruder" hatte auch ordentlich getrunken und die Runde an unserem Tisch war ordentlich blau. Ich bin dann irgendwann ziemlich ruhig geworden, habe aber gegen 19.30 Uhr angeblich zugestimmt, nach Wildau zu einer Studentenparty mitzukommen und mein Auto zur Verfügung gestellt. Auf dem Parkplatz bin ich mit einem Baum "kollidiert". Die Werkstudentin ist gefahren und ich habe auf dem Beifahrersitz gepennt. Gekifft wurde während der Fahrt hinten. Und getrunken. Die Party selber habe ich verpasst, weil ich tief und fest geschlafen habe. War wohl aber auch nicht gut, da sie um kurz nach neun schon wieder zurückgekehrt sind und mich nach Hause gefahren haben. Wenig spektakulär.
Den Ersatzschlüssel habe ich selber aus meinem Büro geholt,,wo auch meine Jacke und Tasche war. Den Schlüssel hatte ich Kollege L. am Montag abgenommen und auf dem Schreibtisch liegen lassen. Und meinen Zugangs-Chip habe ich einem anderen Kollegen gegeben, der morgen in der Firma arbeiten muss und seiner ihn nicht reinlassen würde.
Fazit: einfach zu viel getrunken und den Rest verpennt.

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Gleich geht's zur Familienfeier. Wird unangenehme Situationen geben, aber da muss ich nun durch. Und mit meinem Vater muss ich reden, so kann ich ihn nicht "stehen lassen".
Es wird Fragen geben, die ich nicht beantworten kann. Denn alle die dort sind kennen meine Frau nun ebenfalls seit zehn Jahren und haben sie ins Herz geschlossen. Ich werde das Bild von meiner geliebten Frau weiterhin "schön" halten und sollte es bissige Worte geben, reiße ich die Zungen raus. Was ich nicht brauche sind Trost oder kluge Ratschläge.
Wie mein Bruder zu mir sagte: deine Familie steht zu dir und kennt dich. Nicht als Monster, sondern als fürsorglicher Familien-Vater. Aber sie reden auch miteinander und dabei rätseln sie, warum meine Frau auf einmal so krass mit mir umgeht.

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Jetzt wird's mysteriös. Habe eine SMS bekommen mit der Frage, ob ich mein Auto schon gefunden habe und ein Dankeschön für den Klasse Abend. Ich lese da raus, das ich nicht selbst gefahren bin. Das ist gut.
Ich hoffe, der "Bruder" hat geschrieben, die Nummer von der Werkstudentin habe ich im Telefon, sie kann es nicht gewesen sein.
Sind wir eventuell noch woanders hingegangen? Das letzte, woran ich mich sicher erinnere ist die Runde am Tisch, wo wir zusammen gesessen haben. Da kam der Scotch auf den Tisch...

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Meine Frau wirkt heute besonders eisig. Es gefällt ihr wahrscheinlich nicht so gut, das meine Tochter und ich sehr gut gelaunt am Frühstückstisch gesessen haben und wir heute zuerst auf Shoppingtour gehen und später zur Familienfeier. Ich hatte gedacht, die ist erst morgen und habe ihr damit eventuell ihre Pläne durcheinandergebracht. Sorry dafür, aber früher haben wir solche Termine in den Kalender eingetragen.
Und natürlich weiterhin eisiges Schweigen...

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Meine Tochter hat mir gerade beim Frühstück erzählt, dass ich zwischen neun und halb zehn zu Hause war, - und ja, ziemlich betrunken. Ich habe ihr aber laut ihrer Aussage ordnungsgemäß gute Nacht gesagt und bin dann ins Schlafzimmer gegangen, wo es "laut gerumpelt" hat. Muss wohl Schwierigkeiten gehabt haben, aus meinen Klamotten raus zu kommen.
Chef hat geschrieben, dass ich nach halb sieben nicht mehr da war. Und das ich zwar ganz schön angetüdelt war, aber mich trotzdem anständig benommen habe.
Macht ein Delta von ca. drei Stunden aus.

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Gerade im Status meiner Frau gesehen, das sie gestern Abend auch eine Weihnachtsfeier hatte. Sie ist vor ein paar Minuten durchs Wohnzimmer geschlichen und sah ein wenig "mitgenommen" aus.
Nun ja, wird eine fröhliche Weihnachtszeit...

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Bin jetzt doch ein wenig in Sorge, was gestern Abend passiert ist.
Mein Auto hat "schlecht geparkt". Stand sehr weit im Gebüsch, was es eigentlich sonst nicht macht. Und es stinkt nach Gras, weil da ein Beutelchen auf dem Armaturenbrett (!) lag. Definitiv nicht meins. Ebenso fraglich, wo die leere Flasche Sekt (würg) herkommt. Und die Jacke gehört auch nicht mir. Bin ich wirklich selber gefahren? Mein Autoschlüssel ist jedenfalls in der Firma, in meiner Tasche ist der Ersatzschlüssel. In die Firma bin ich nicht reingekommen, weil mein Chip für die Alarmanlage nicht mehr an meinem Schlüsselbund ist.
Mein rechtes Schienbein hat eine hässliche blutige Schramme, ein Fingernagel ist abgerissen, mein rechtes Handgelenk schmerzt und ich habe einen ziemlich großen blauen Fleck auf dem Bauch.

So einen Filmriss hatte ich zuletzt in meinen wilden 20er Jahren. Was mich verwirrt: mir ist zwar noch ein wenig flau im Magen, aber ich habe keinen "Kater".

Mal sehen, ob ich den Abend noch irgendwie nachvollziehen kann. Ansonsten bleibe ich Montag wohl besser zu Hause.

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