Freitag, 5. Dezember 2025
Zwischen-Audit bestens überstanden. Muss allerdings gestehen, ohne die super Vorbereitung und Zuarbeit von Herrn Z. wäre das eine Katastrophe geworden. Mein Chef und ich sind ja mittlerweile ein eingespieltes Team, aber Herr Z.war zum ersten Mal dabei, hat aber super schnell reagiert und sich auf mich gut einstellen können. Den Herrn habe ich definitiv unterschätzt und wollte ihn schon vor Ablauf der Probezeit kündigen. Gut, dass ich dafür keine Zeit hatte.

Meine Tochter kam zu mir ins Wohnzimmer. Um diese Zeit eher ungewöhnlich, wo sie jetzt hemmungslos daddeln und Fernsehen gleichzeitig haben könnte. Sie hatte Redebedarf.
Den Kinoabend haben wir abgesagt. Sie hatte heute morgen meine Frau gefragt, in sie mitkommen würde, was meine Frau natürlich abgelehnt hatte. Und dabei wohl sehr unglücklich ausgesehen hat. Das wiederum hat ein schlechtes Gefühl bei meiner Tochter ausgelöst, weil sie nicht möchte, dass Mama "eifersüchtig" ist. Andererseits hat sie sich auf den Kinoabend gefreut und wollte mich nicht unglücklich machen. Arme Maus.
Wir haben lange geredet und sie hat mit Tränen in den Augen angefangen, ihre Gefühle rauszulassen. Gar nicht so einfach, damit umzugehen. Sie fühlt sich doof, weil sie nichts fühlt. Weil sie sich nicht damit auseinandersetzen möchte, wie ihr Leben zukünftig weitergeht. Weil sie uns beide gleichermaßen liebt und diese Liebe nicht teilen möchte. Weil sie versucht, auf uns beide Rücksicht zu nehmen (bei diesem Satz musste ich mit den Tränen kämpfen) und nicht mehr weiß, was sie sagen darf. Weil sie keine Ahnung hat, ob und was Mama miteinander besprochen haben, ob sie sagen darf, was geplant ist. Die Frage nach dem Plätzchen backen letzte Woche und der Kinoabend liegen ihr schwer im Magen. Auch der Besuch heute bei Opi, Lebkuchenhaus bauen.
Und die Wohnungsbesichtigung. Ihr ist klar, dass sie mit Mama ausziehen muss und wird. Sie hat ja keine andere Wahl. Interessiert sich aber nicht für eine Wohnung, denn "hey Papi, hier ist mein Zuhause".
Von daher: hey mein Engel, ich darf es dir nicht sagen, aber such die Wohnung alleine. Deine Tochter liebt dich und wird dir überall hin folgen. Aber sie wird sich nicht auf eine neue Wohnung freuen. Such sie aus, unsere Tochter kommt mit dir mit. Ja. Du freust dich auf eine Wohnung, deine Tochter im Moment überhaupt nicht.

Sie ist 14 Jahre alt und kein kleines Kind mehr. Ich habe ihr jetzt ganz oft erklärt, dass ich ihrer Mutter nicht böse bin und sie noch liebe und das auch noch eine ganze Weile so der Fall sein wird. Ich habe ihr erklärt, dass ich immer für sie und ihre Mutter da sein werde, aber auch, dass sie immer ihre Mutter brauchen wird und im Zweifelsfall auf mich verzichten kann. Quasi: ich habe meinen Job erledigt in den letzten zehn Jahren, aber, aber ihre Mutter wird sie für den Rest des Lebens brauchen. Ist jetzt ziemlich kurz und blöd formuliert, aber worum es geht, hat sie verstanden. Sie soll jetzt für ihre Mama da sein und nicht auf mich Rücksicht nehmen. Das hat sie ganz gut verstanden, muss es aber noch verdauen. Das schafft sie, dafür haben wir sie stark gemacht.

Themenwechsel: ich muss Tante K. anrufen. Heute noch, spätestens morgen. Sonst könnte eine Katastrophe kommen. Ich muss sie um einen ziemlich großen Gefallen bitten und ihr etwas erklären, was sie eventuell so noch gar nicht realisiert hat. Bevor es zu spät ist.

Jetzt aber Essen fürs Kind machen. Für mich auch, - meine Frau kommt später nach Hause.

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