Samstag, 22. November 2025
francis fortune, 23:13h
Habe heute viel darüber nachgedacht, was meine Frau an mir nicht leiden kann. Wenn man nur in diese Richtung denkt, bin ich tatsächlich ein Monster und ich kann meine Frau verstehen. Besser ausgedrückt: ich kann nachvollziehen, warum sie so denkt.
Ich rede gerne und viel. Das kann mitunter ziemlich nerven.
Ich Frage viel und bitte um Entscheidungen, das kann sie, rückblickend betrachtet, wahrscheinlich auch nicht mehr ertragen.
Ich brauche Gründe und versuche zu verstehen, wenn sich mein Routine-Leben plötzlich ändert.
Ich bin penibel und genau. Wer mag sowas schon?
Ich habe mich als "Gut-Mensch" betrachtet, nun ist mir klar, warum der Begriff negativ genutzt wird.
Spannende Erkenntnis gestern Abend war, dass ich unbewusst Druck ausübe. Das muss ich versuchen, zu beschreiben:
Da ich mich als Gut-Mensch und Familiy-Man von den Macho-Typen distanzieren wollte, habe ich schon immer meinen Damen das Wahlrecht eingeräumt. Wohin sollen es in den nächsten Urlaub gehen, wo wollen wir Essen gehen, ... ihr müsst nur sagen, was euch am Liebsten ist. Papi kümmert sich dann schon. War gut gemeint, hat aber wohl den Druck bei meiner Frau aufgebaut. Entscheidungen treffen, vor allem spontan, ist nicht ihre Sache. Irgendwie muss ich das immer in diesen Situationen übersehen haben.
Zusätzlich wird es durch mein Verhalten ausgelöst. Beispiel: ich wache Sonntag morgens auf, kurz vor 8 Uhr. Meine Frau sitzt schon seit mindestens drei Stunden im Wohnzimmer und daddelt. Ein kurzes Guten Morgen, danach Kaffee, Kippe und ... naja, der Klo-Gang. Wissend, das es jetzt eventuell Sex geben könnte. Liegt sie nackt im Bett? Wenn nein, dann kein Sex. OK, bin eh noch müde und die Libido hält sich auch in Grenzen. Frau daddelt noch.
Bis unsere Tochter erwacht, dauert es noch zwei Stunden. Selber daddeln kein Bock. Also beschäftige ich mich, fange an die Küche aufzuräumen. Frau denkt: boah, hat der wieder eine Laune, weil es keinen Sex gab und schaltet in Erwartung auf einen Tag mit angespannter Stimmung auf Eispanzerung. Teufelskreis!
Ich räume ständig auf und halte die Bude sauber. Ich putze sogar die Fenster und räume regelmäßig die Klamotten-Schränke auf. Fast schon ein Aufräum- und Ordnungswahn (Danke Mama!), und der steht im Gegensatz zu meinen Damen. Da bleibt alles stehen und liegen, wo es fällt. Ich habe das immer gerne gemacht und niemals in Betracht gezogen, damit unbewusst Druck aufzubauen.
Ich mag keine Überraschungen und bin gerne vorbereitet. Spontanität mag ich, ganz klar, aber generell bin ich sehr strukturiert und sortiert. Ich möchte den Überblick behalten und möglichst das Geschehen kontrollieren. Und das mache ich, damit meine Familie sicher und behütet ist. Obwohl das grundsätzlich nicht falsch ist, bin ich damit wahrscheinlich meiner Frau auch ziemlich auf die Nerven gegangen.
Auf meine Frage gestern Abend an meine Vater und meinen Bruder, wie ich diese Situation die nächste Wochen oder Monate aushalten soll, bekam ich den ernüchternden Ratschlag, einfach so weiterzuleben wie bisher. Ich habe mich gefangen und wie immer mich auf die Situation vorbereitet. Die Trennung war abzusehen, also war ich schon wieder einen Schritt weiter und habe mir aufgeschrieben, was jetzt zu klären ist. Würde ich jetzt gerne von meiner Frau beantwortet haben wollen.
Vater und Bruder haben mich dann fast niedergeprügelt! Zu Recht. Sie denken, das meine Frau zwar die Trennung möchte und sie diese jetzt auch umsetzen wird, aber eher eine spontane Entscheidung getroffen hat, und diese auch nicht ohne Beeinflussung von außen. Wahrscheinlich die neuen Arbeitskollegen, die mich nur von den Erzählungen kennen, die meine Frau abgibt. Vermutlich die Eigenschaften, die ich weiter oben skizziert habe. Verständlich wenn diese Kollegen meine Frau bestärken, sich aus den Fesseln dieses Monsters zu befreien.
Sie glauben nicht, das meine Frau sich da irgendwie vorbereitet hat und mich nur noch mehr "hasst", wenn ich jetzt die to-do-Liste ihr vor die Nase halte.
Logik, Wein, Kaminwärme und die Hunde haben dafür gesorgt, ein Umdenken in meinem Kopf herbeizuführen. Mein letztes Argument: um meine Tochter kämpfe ich notfalls, ein Leben ohne sie geht einfach nicht! Ich will eine Vereinbarung...
Mein Bruder ist knallhart. Abgekürzt: Ich habe zwar Rechte, aber ich würde nicht vor Gericht ziehen und meine Frau anklagen. Ich soll lieber die Zeit noch mit meiner Tochter genießen, so lange sie noch da ist und den normalen Alltag zu Hause leben. Und ich soll auf die Bindung zwischen meiner Tochter und mir vertrauen. Sie ist 14 Jahre alt und wird nun eh Flügge. Hart, aber ehrlich. Zudem brav abwarten, was und wie meine Frau macht. Keine Angebote machen, aber höflich antworten, sofern sie etwas möchte. Nicht alles organisieren, aber auch nicht blockieren.
Habe ich gemacht. Ergebnisse: Ich bin wieder stabil und mit mir im Reinen. Das scheint meine Tochter bemerkt zu haben und sie hatte heute auch nach langer Zeit einen guten Tag. Von daher war der Ratschlag ganz richtig, wieder in den "normalen" Alltag zurückzukehren. Meine Frau hatte damit etwas zu kämpfen. Auf unsere Tochter bin ich stolz und ziemlich überrascht. Sie hat es tatsächlich geschafft, uns als "Familie" für eine Stunde gemeinsam vor den Fernseher zu bringen und so zu tun, als wäre nichts passiert. Hat sowohl mich als auch meine Frau überrumpelt, Respekt! Und damit habe ich definitiv nichts zu tun gehabt, also nix mit Beeinflussung oder Manipulation. Sie gibt sich absolut Mühe, sich ihren Kummer nicht anmerken zu lassen und verteilt ihre Liebe großzügig gerecht an Mama und Papa.
Meine Frau liegt jetzt im Luxus-Zimmer auf einer aufblasbaren Matratze und hat sich eine fiese Erkältung eingefangen. Eigentlich ein Zustand, wo ich sie "betuddele" und "pflege". Es bricht mir das Herz, ich mache mir Sorgen und sie tut mir unendlich leid. Ich würde sie so gerne wieder fest umarmen und sagen: lass uns nicht drüber reden, wird schon alles wieder.
Träume darf man haben. Morgen wird sie mit unserer Tochter zu ihrer Schwester nach Potsdam fahren und wahrscheinlich sogar so spät nach Hause kommen, dass ein gemeinsames Abendessen ausfällt. Ich würde vorhersagen, dass meine Tochter nachmittags per WhatsApp schreibt, dass sie dort zu Abend essen. Rettung bis zum Montag, dann sind die Kollegen wieder da.
Ich glaube, ab heute Nacht schlafe ich wieder besser. Was raus muss, muss raus.
Ich rede gerne und viel. Das kann mitunter ziemlich nerven.
Ich Frage viel und bitte um Entscheidungen, das kann sie, rückblickend betrachtet, wahrscheinlich auch nicht mehr ertragen.
Ich brauche Gründe und versuche zu verstehen, wenn sich mein Routine-Leben plötzlich ändert.
Ich bin penibel und genau. Wer mag sowas schon?
Ich habe mich als "Gut-Mensch" betrachtet, nun ist mir klar, warum der Begriff negativ genutzt wird.
Spannende Erkenntnis gestern Abend war, dass ich unbewusst Druck ausübe. Das muss ich versuchen, zu beschreiben:
Da ich mich als Gut-Mensch und Familiy-Man von den Macho-Typen distanzieren wollte, habe ich schon immer meinen Damen das Wahlrecht eingeräumt. Wohin sollen es in den nächsten Urlaub gehen, wo wollen wir Essen gehen, ... ihr müsst nur sagen, was euch am Liebsten ist. Papi kümmert sich dann schon. War gut gemeint, hat aber wohl den Druck bei meiner Frau aufgebaut. Entscheidungen treffen, vor allem spontan, ist nicht ihre Sache. Irgendwie muss ich das immer in diesen Situationen übersehen haben.
Zusätzlich wird es durch mein Verhalten ausgelöst. Beispiel: ich wache Sonntag morgens auf, kurz vor 8 Uhr. Meine Frau sitzt schon seit mindestens drei Stunden im Wohnzimmer und daddelt. Ein kurzes Guten Morgen, danach Kaffee, Kippe und ... naja, der Klo-Gang. Wissend, das es jetzt eventuell Sex geben könnte. Liegt sie nackt im Bett? Wenn nein, dann kein Sex. OK, bin eh noch müde und die Libido hält sich auch in Grenzen. Frau daddelt noch.
Bis unsere Tochter erwacht, dauert es noch zwei Stunden. Selber daddeln kein Bock. Also beschäftige ich mich, fange an die Küche aufzuräumen. Frau denkt: boah, hat der wieder eine Laune, weil es keinen Sex gab und schaltet in Erwartung auf einen Tag mit angespannter Stimmung auf Eispanzerung. Teufelskreis!
Ich räume ständig auf und halte die Bude sauber. Ich putze sogar die Fenster und räume regelmäßig die Klamotten-Schränke auf. Fast schon ein Aufräum- und Ordnungswahn (Danke Mama!), und der steht im Gegensatz zu meinen Damen. Da bleibt alles stehen und liegen, wo es fällt. Ich habe das immer gerne gemacht und niemals in Betracht gezogen, damit unbewusst Druck aufzubauen.
Ich mag keine Überraschungen und bin gerne vorbereitet. Spontanität mag ich, ganz klar, aber generell bin ich sehr strukturiert und sortiert. Ich möchte den Überblick behalten und möglichst das Geschehen kontrollieren. Und das mache ich, damit meine Familie sicher und behütet ist. Obwohl das grundsätzlich nicht falsch ist, bin ich damit wahrscheinlich meiner Frau auch ziemlich auf die Nerven gegangen.
Auf meine Frage gestern Abend an meine Vater und meinen Bruder, wie ich diese Situation die nächste Wochen oder Monate aushalten soll, bekam ich den ernüchternden Ratschlag, einfach so weiterzuleben wie bisher. Ich habe mich gefangen und wie immer mich auf die Situation vorbereitet. Die Trennung war abzusehen, also war ich schon wieder einen Schritt weiter und habe mir aufgeschrieben, was jetzt zu klären ist. Würde ich jetzt gerne von meiner Frau beantwortet haben wollen.
Vater und Bruder haben mich dann fast niedergeprügelt! Zu Recht. Sie denken, das meine Frau zwar die Trennung möchte und sie diese jetzt auch umsetzen wird, aber eher eine spontane Entscheidung getroffen hat, und diese auch nicht ohne Beeinflussung von außen. Wahrscheinlich die neuen Arbeitskollegen, die mich nur von den Erzählungen kennen, die meine Frau abgibt. Vermutlich die Eigenschaften, die ich weiter oben skizziert habe. Verständlich wenn diese Kollegen meine Frau bestärken, sich aus den Fesseln dieses Monsters zu befreien.
Sie glauben nicht, das meine Frau sich da irgendwie vorbereitet hat und mich nur noch mehr "hasst", wenn ich jetzt die to-do-Liste ihr vor die Nase halte.
Logik, Wein, Kaminwärme und die Hunde haben dafür gesorgt, ein Umdenken in meinem Kopf herbeizuführen. Mein letztes Argument: um meine Tochter kämpfe ich notfalls, ein Leben ohne sie geht einfach nicht! Ich will eine Vereinbarung...
Mein Bruder ist knallhart. Abgekürzt: Ich habe zwar Rechte, aber ich würde nicht vor Gericht ziehen und meine Frau anklagen. Ich soll lieber die Zeit noch mit meiner Tochter genießen, so lange sie noch da ist und den normalen Alltag zu Hause leben. Und ich soll auf die Bindung zwischen meiner Tochter und mir vertrauen. Sie ist 14 Jahre alt und wird nun eh Flügge. Hart, aber ehrlich. Zudem brav abwarten, was und wie meine Frau macht. Keine Angebote machen, aber höflich antworten, sofern sie etwas möchte. Nicht alles organisieren, aber auch nicht blockieren.
Habe ich gemacht. Ergebnisse: Ich bin wieder stabil und mit mir im Reinen. Das scheint meine Tochter bemerkt zu haben und sie hatte heute auch nach langer Zeit einen guten Tag. Von daher war der Ratschlag ganz richtig, wieder in den "normalen" Alltag zurückzukehren. Meine Frau hatte damit etwas zu kämpfen. Auf unsere Tochter bin ich stolz und ziemlich überrascht. Sie hat es tatsächlich geschafft, uns als "Familie" für eine Stunde gemeinsam vor den Fernseher zu bringen und so zu tun, als wäre nichts passiert. Hat sowohl mich als auch meine Frau überrumpelt, Respekt! Und damit habe ich definitiv nichts zu tun gehabt, also nix mit Beeinflussung oder Manipulation. Sie gibt sich absolut Mühe, sich ihren Kummer nicht anmerken zu lassen und verteilt ihre Liebe großzügig gerecht an Mama und Papa.
Meine Frau liegt jetzt im Luxus-Zimmer auf einer aufblasbaren Matratze und hat sich eine fiese Erkältung eingefangen. Eigentlich ein Zustand, wo ich sie "betuddele" und "pflege". Es bricht mir das Herz, ich mache mir Sorgen und sie tut mir unendlich leid. Ich würde sie so gerne wieder fest umarmen und sagen: lass uns nicht drüber reden, wird schon alles wieder.
Träume darf man haben. Morgen wird sie mit unserer Tochter zu ihrer Schwester nach Potsdam fahren und wahrscheinlich sogar so spät nach Hause kommen, dass ein gemeinsames Abendessen ausfällt. Ich würde vorhersagen, dass meine Tochter nachmittags per WhatsApp schreibt, dass sie dort zu Abend essen. Rettung bis zum Montag, dann sind die Kollegen wieder da.
Ich glaube, ab heute Nacht schlafe ich wieder besser. Was raus muss, muss raus.
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