Montag, 25. Oktober 2010
Kickergott, Glücksdattel und der Trip in die Vergangenheit...
Schade – mein Urlaub ist vorbei, der Alltag hat mich zurück. Bin aber gut erholt, habe viel geschafft und bin hochmotiviert, alles in Ruhe und voller Gelassenheit anzugehen. Gute Vorsätze müssen sein!
Besser noch als gute Vorsätze sind aber gute Erlebnisse, und davon hatte ich letzte Woche so einige, ganz besonders gut war die Party am Samstag: Eine langjährige gute Freundin hatte sich dazu entschlossen, ihren 30. Geburtstag „ganz groß“ zu feiern. Obwohl sie nun seit Jahren in Frankfurt/Main wohnt, - ihr Herz (und ihr Freundeskreis) lebt in Berlin, also hat sie hier auch gefeiert, bezeichnenderweise in einer „Einrichtung namens Jugendkeller“. Zur Location: In meiner Kindheit und Jugend war ich aktiv in die „offene Jugendarbeit“ einer evangelischen Gemeinde in Neukölln eingebunden, hierfür stand der weitläufige Keller (daher der tiefgründige Name!) des Gemeindehauses zur Verfügung. Mehr oder weniger durch einen Diakon und mehrere Sozialarbeiter betreut, haben wir hier viel Zeit verbracht und Freunde für`s Leben gefunden. Ob das ganze nun besser als „auf der Straße abhängen“ war, lassen wir mal offen, das ist ein Thema für sich. Samstagabend jedenfalls war ich wieder 16 Jahre alt, - nach dem dritten Bier und einigen Kräuterzigaretten war alles „wie früher“. Es kam sogar so schlimm, dass ich an einem Kickertisch gespielt und sämtliche meiner Prinzipien über Bord geworfen habe, da hatte nicht einmal die Glücksdattel der Gegnermannschaft etwas geholfen, wir haben haushoch gewonnen (10:9)!
Vor 14 oder 15 Jahren habe ich die „Gastgeberin“ hier kennengelernt, sie hat sich nicht großartig verändert und ist immer noch die „kleine, flippige Chaotin“ von früher. Sie hat schon viele ausgelassene Partys veranstaltet, diese jedoch war mit Abstand die Beste. Die Räumlichkeiten haben sich im Laufe der Jahre kaum verändert, doch die Fotowände mit unseren Bildern haben eindeutig bewiesen, das wir alle verdammt schnell Älter geworden sind. Schön, mal wieder so viele „alte Bekannte“ zu treffen! Nun gut, dann kam der Sonntag, - die Nachwehen scheinen mit zunehmenden Alter länger anzuhalten?

In diesem Sinne,

Francis Fortune


P.S.: Im Grunde bin ich froh, dass ich heute wieder arbeiten durfte und die Woche des Müßigganges und der Trägheit vorbei ist. Ich habe zweieinhalb Kilo zugenommen (das ist super), trotzdem fühle ich mich allerspätestens nach dem dritten freien Tag unwohl, ich muss mir dann irgendeine Beschäftigung suchen. So richtig entspannen und relaxen, „nichtstun“, das kann ich irgendwie nicht mehr. Ich bin zwar kein Psycho-Doc, trotzdem vermute ich, dass es sich hierbei um eine Psycho-Macke meines Gehirns handelt: Ich habe in der oben erwähnten „schönen, alten Jugenzeit“ öfter mal „Francis-macht-blau“ gespielt, war eher selten in der Schule und habe ein schönes Leben gehabt, „nichtstun“ kam öfter vor, – das rächt sich heute!

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