Freitag, 22. Oktober 2010
Schöne neue Welt – alles ganz anders!
Jahrtausende vor dem Nullpunkt unserer Zeitrechnung kommen Aliens in unserem Sonnensystem herumgereist und treffen unter anderem auf unsere Erde. Netter Planet, reich an Ressourcen aller Art, ein gemütliches Plätzchen zum Verweilen. Genug ausgeruht, jetzt wird gearbeitet. Gold muss her, der Heimatplanet braucht viel davon, also Raumhafen bauen und Gold nach Hause schicken. Und weil die Aliens ein recht schlaues Völkchen sind, machen sie sich nicht selber die Hände schmutzig, sondern rekrutieren die vorhandene Bevölkerung. Gleichzeitig kann man ja langfristige polische Beziehungen knüpfen und den unterbelichteten Stammeshäuptlingen etwas Nachhilfe in allen Wissenschaften geben. Alles läuft im Groben und Ganzen super, alle sind glücklich. Die Menschen auf der Erde leben zusammen mit ihren Göttern, - Mond und Mars sind der Elite vorbehalten.
Doch dann läuft irgendwas schief. Die Menschen wollen sein wie die Götter, oder aber sie haben keinen Bock mehr, für die Götter zu arbeiten. Wahrscheinlicher ist aber, dass irgendein Komet die schöne Zeit beendet hat, jedenfalls hat es ordentlich im All gekracht, der Mars hat seine Atmosphäre verloren, auf`m Mond ist auch nix mehr los und die Erde ist ordentlich durchgeschüttelt worden, da hat auch nicht viel überlebt. Für die Aliens ein wirtschaftlicher Totalschaden, also ab nach Hause und nach neuen Zielen suchen.
Auf der Erde fängt alles von vorne an. Die Aliens sagten zwar, das sie wiederkommen würden, aber das war lange her, im Laufe der Zeit kann sich da eh keiner mehr so recht dran erinnern. Oder waren es Götter? Und diese komischen Helme? Die Zeit vergeht, die Erinnerungen verblassen, die Ressourcen werden knapper. So vergeht die Zeit bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
Im Alien-Hauptquartier fällt einem Sachbearbeiter die Akte Erde in die Hand und er meldet seinem Chef, dass hier noch Rest-Ressourcen zu holen sind. Da die Menschen nun schon wesentlich schlauer geworden sind und sich wahrscheinlich an die Rückkehr der Götter nicht mehr erinnern können, wollen sie dieses mal lieber nicht mit der Tür ins Haus platzen und die Sache eher unauffällig angehen. Zumindest gehen die Aliens nach kurzer Beobachtung der Menschen nicht davon aus, dass sie das Gold freiwillig rausrücken werden, da sie es als Grundlage ihres Währungssystemes benutzen. Die Aliens denken sich daher einen Plan aus, wie sie an das Gold kommen, ohne das die Menschen etwas merken.
Nach längerer Beobachtung der Menschen offenbaren sie sich den einflussreichsten und mächtigsten 100 Familien der Welt. Sie erklären ihnen, dass die Erde bald von einer weiteren, bösartigen Alien-Rasse überfallen und ausgelöscht wird. Gegen dieses Ereignis kann man sich nicht schützen, da diese Rasse zu mächtig ist und selbst die kampfeslustige Menschheit diesen Feind nicht besiegen kann, - alle Menschen zu evakuieren geht jedoch auch nicht. Wenn die 100 Familien aber alles Gold der Erde einsammeln und den guten Aliens geben, dann dürfen die Familien mit auf eine sichere Welt kommen und zusammen mit anderen auserwählten Menschen eine neue Erde besiedeln, oder aber die alte Erde später wieder neu aufbauen, - Einführung in Alien-Technologie und Medizin inklusive. Bei diesem Angebot haben viele der Familien natürlich nicht lange gezögert und sich der damit verbundenen Diskretion unterworfen, - den Skeptikern wurden ebenfalls die endgültige Schweigepflicht auferzwungen.
Beschwingt durch den alienbedingten Rückhalt bilden die mächtigen Familien ein Entscheidungsgremium, in dem sie das weitere Vorgehen beschließen. Da sie zusammen eh schon sehr reich sind und über einen großen Teil des Gold- und Geldmarktes verfügen, bereiten sie sich auf einen großen Plan vor, um das restliche Gold auch noch zu bekommen. Sie manipulieren die Politik- und Wirtschaftsmärkte und verursachen zwei Weltkriege, mit denen die Gruppe diese Pläne unauffällig erreicht, außerdem kommt die böse Rasse ja bald. Die gute Nachricht der guten Aliens: die bösen Jungs kommen etwas später, ihr habt noch Zeit um noch mehr Gold abzuliefern. Auch gut, außerdem macht es ja auch spaß, immer mehr an den heimlichen Strippen der Weltpolitik zu ziehen. Öl wird als Ersatz für Gold eingeführt, und schon kräht kein Hahn mehr nach dem ganzen Gold, auf dem der Welt-Finanz-Markt eigentlich basieren sollte. Es wird ein undurchsichtiges System eingeführt, dass zwar gesetzlich verordnet ist, aber in privater Hand ist. Und bei den vielen Kriegen hat sowieso kein Mensch Zeit um sich über das komplizierte Finanzsystem Gedanken zu machen, - Hauptsache Geld in der Tasche. Nun, so leben wir also in das neue Jahrtausend hinein, viele Kriege später. Und die bösen Aliens sind immer noch nicht da.
Für die auserwählte Elite-Gruppe wird es langsam schwieriger, die restliche Menscheit unter Kontrolle zu halten. Hier und da sind Gerüchte durchgedrungen und nicht alle Projekte sind so verlaufen, wie sie geplant waren. Es wurde schon gemunkelt, dass es gar keine bösen Aliens gibt. Dann diese unzuverlässigen Flugscheiben, ständig fällt das Tarnsystem aus und diese ewigen Abstürze! Um die Menschen weiterhin auszubluten und auch noch die restlichen Goldvorkommen abzuschöpfen, muss der elitäre Kreis immer drastischere Mittel wählen. Da bleibt den Aliens nichts anderes übrig, als dem elitären Menschenkreis die Wahrheit zu erzählen: Die Erde werde in absehbarer Zeit von einem Kometen getroffen, das passiert halt immer wieder mal und war früher auch schon so. Der Rest der Abmachung bleibt gleich, und Bunker zu bauen, solange es heimlich passiert, ist auch erlaubt. Aber der Großteil der Menschen wird halt sterben, lässt sich nicht vermeiden. Nun ja, danach geht ja eine neue Menschheit in eine neue Runde, so schlimm wird es nicht!

In diesem Sinne,

Francis Fortune

P.S.: Nein, ich bin nicht völlig weich in der Birne geworden, nur weil ich mal ein paar Tage „frei“ habe. Im Gegenteil, obige Story ist natürlich frei erfunden und nur eine Vorlage für eine SciFi-Geschichte, - noch einen Helden dazu, eine Love-Story drumherum, alles in der Zeit etwas verschoben – Bestseller-Verdächtig!
Es gibt aber auch Gutes zu berichten: Habe Brennholz gesägt, gespalten und gestapelt. Das waren gefühlte Wälder! Und mein Wohnwagen hat jetzt ein dichtes Dach sowie zwei reparierte Achsträger (das war anstrengend!). Bin aber schon gut erholt, glaube ich.

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