Freitag, 10. Dezember 2010
Nachrichten-Krieg und Weihnachtsgeschenke
Oh je, ich bin dem Ende nahe. Körperlich geht es zwar so langsam wieder bergauf, - die Büroarbeit bekommt mir eindeutig besser als die Werkstattluft, - aber um meinen Geisteszustand sollte ich mir langsam Sorgen machen! So richtig aufgefallen ist es mir, als Wikileaks die Botschaftsdepeschen veröffentlicht hat. Sofort habe ich jeden Verfügbaren dazu befragt, was er/sie darüber denkt, - habe möglichst alle Beiträge bei SpiegelOnline gelesen und auch so verstärkt nach Informationen zu diesem Thema gesucht. Kurzum, ich „nerve“ mein Umfeld damit, dass ich ständig nachfrage, wie sie zu aktuellen „weltpolitischen“ Themen stehen. Es frustriert mich, dass Neugierde und Wissensdurst negativ aufgefasst werden, sogar abgelehnt wird, - und noch viel mehr frustriert mich, dass man fast immer als Spinner und Schwarzseher, sogar als Verschwörungstheoretiker abgestempelt wird, wenn man mal einige Informationen in das Gespräch einbringt, die eher abseits der Mainstream-Medien verbreitet werden oder erst nachträglich bekannt werden. Bin ich denn der einzige Idiot, der sich Gedanken um unsere heile Welt macht?

Per Skype-Chat hatte ich heute kurz mit einem guten Freund kommuniziert (der sich zum Glück nicht davor scheut, eine eigene Meinung zu haben), hier mal ein kurzes Zitat, entnommen aus einem „sarkastischen Monolog“:
„(...) Ach du Früher, du alte Zeit, (…) Die Ära als man sich erlauben konnte ohne Meinung ahnungslos zu sein, weil es kaum eine Informationsmöglichkeit gab, nicht wie jetzt, wo man die Informationen selbst auswerten muß und sich nicht sicher sein kann, wer sie manipuliert, bevor die nächste Generation wieder uninformiert (...)“

Ach ja, „früher“, die „gute alte Zeit“! Warum muss ich nur so neugierig sein, - ich wünschte, ich hätte mich mit vielen Themen nie befasst. Zurück zum Thema: Wikileaks. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Wikileaks uns allen eines ganz deutlich bewiesen hat: Der Öffentlichkeit auf der ganzen Welt werden wesentliche Informationen vorenthalten. Und solange das so ist, bin ich der persönlichen Meinung, sollte diese Art der „freien Berichterstattung, investigativer Journalismus und whistleblowing“ weiterexistieren. Immerhin, die Mainstream-Medien übernehmen viele Informationen und tragen damit zur Existenzberechtigung von Wikileaks bei. Was mir aber Sorgen macht: es weitet sich aus, wie z.B. die Server-Angriffe auf Paypal, Visa und Mastercard (und noch andere). Da sind auf einmal jugendliche Hacker diejenigen, die sich als Richter erheben und über die virtuellen Vergeltungsmaßnahmen entscheiden, - und das findet definitiv nicht meine Zustimmung! Für mich hat es mehr den Anschein, dass sich hier ein virtueller Krieg entwickelt, und der Schauplatz ist die gesamte Medienwelt. Aber es hat ja auch Auswirkungen in unsere Realität, wie der Abgang des Büroleiters von Westerwelle. Hier kommen auf einmal Informationen ans Tageslicht, bzw. an die breite Öffentlichkeit, die tatsächlich Folgen haben. Zudem wird nun jedem klar, wie manipulierbar wir durch die Medien geworden sind. Aber: Es ist auch beänstigend, welche Folgen das haben kann, welche Macht durch Informationen ausgeübt werden kann, - und wer bei Wikileaks im Einzelnen darüber verfügt, ist im Grunde nicht bekannt. Es ist aber auch beängstigend, wie radikal gegen Wikileaks und Julien Assange vorgegangen wird. Er hat ein gefährliches Spiel angefangen und sich meiner Meinung nach bewusst in Haft begeben, bzw. damit gerechnet, dass es passieren würde. Und jetzt habe ich gelesen, dass sie ihm eine Einzelzelle mit nem Rechner mit Internetzugang gegeben haben, - einem Programmierer und Hacker, der womöglich noch weitere brisante Dokumente in Reserve hat? Wenn das man gut geht...


In diesem Sinne,
Francis Fortune


P.S.: Es gibt ja doch etwas erfreuliches zu berichten, - dieses Jahr liege ich zeitlich betrachtet mit den Weihnachtseinkäufen weit vorne! Es fehlen nur noch einige Kleinigkeiten, etwas einpacken, und fertig! Und irgendwie kommt mit all dem Schnee tatsächlich so etwas wie Weihnachtsstimmung in mir auf...

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Montag, 31. Mai 2010
Alles ist anders.
Es lebt sich so vor sich hin, auch ohne Tiger. Habe ja genug Ablenkung – viel Arbeit und Bier. Was meiner Laune aber nicht unbedingt weiterhilft ist das miese Wetter...



Wo soll das noch hinführen? Und die vielen Vulkane, die da so vor sich hinbrodeln, Aschewolken, die keiner sieht, Hochwasser, Wirbelstürme, Flutwellen, - man könnte ja schon fast behaupten, dass unser geliebtes Wetter sich verändert. Da soll man nun gute Laune haben und sich freuen, auf der Welt zu sein. Ohne jetzt wehmütig zu werden, aber so richtig „viele tolle Nachrichten“ sind in letzter Zeit rar geworden. Irgendwie eher im Gegenteil: In den Nachrichten wird nur noch von Krieg, Aufstand, Anschlag und Terror gesprochen, dazu kommen die „Wetter-Ereignisse“, - die Politik ist zerstritten, die Wirtschaft (ganze Länder gehen pleite) geht den Bach runter, Mord und Totschlag und so weiter.

Da ich „sensibel“ bin und grundsätzlich lieber eine „heile Welt“ um mich herum haben möchte, mache ich den Fernseher kaum noch an, - aus purer Angst vor den Nachrichten! Aber halt, es gibt ja doch gute Neuigkeiten: Wir haben den super-tollen Gesangs-Wettbewerb mit unserer super-tollen Lena gewonnen. Das ist doch mal was... Spaß beiseite, ich war am Samstag mit ein paar Freunden zum Grillen verabredet, und als wir zusammen gegessen hatten und uns über „Gott und die Welt“ unterhielten ist mir aufgefallen, das die Welt um uns herum grau und traurig geworden ist.

Nee Petrus, Sommer geht anders. Mach Sonne, schnell!

In diesem Sinne,
Francis Fortune

Kleiner Nachtrag: Ich war vorletztes Wochenende mit meinem Wohnwagen auf einem Campingplatz in der Nähe von Brandenburg, am Plauer See. Meine Eltern waren ebenfalls vor Ort, wir hatten mit dem Wetter Glück, abends hatten wir „Wetter dass...“ gesehen und dabei herzhaft gelacht, es war fast wie ein kleiner Ausflug in meine Kindheit. Sowas macht das Leben lebenswert, zum Glück.

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