Dienstag, 2. Dezember 2025
Kurz nach neun. Sie kommt nach Hause, Kind liegt zwar schon im Bett, schläft aber natürlich noch nicht. Sie sagt ihr gute Nacht,, geht noch eine Rauchen, sagt mir ohne Anblick gute Nacht und weg.
Gegen Null strebende Kommunikation und qualvoller, emotionaler und in die Länge gezogener Tod.
Adventssonntage, Nikolaus, Hochzeitstag, Familiengeburtstage, Heilig Abend, Feiertage, Sylvester, ... jupp, wird hart.

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will he go to heaven or to hell?
Fünf Minuten vor 5 Uhr losgefahren und zehn Minuten später der erste Stau auf der Stadtautobahn. Wie zu erwarten. Dafür aber ab der A24 einen dicken Audi vor mir, der die Bahn freigemacht hat. Musste nur hinterhergurken und ausreichend Abstand halten. Ich mag das morgens nicht so gerne alleine auf der Autobahn, zu viel Viechzeugs und unerwartete Glätte. Aber wenn ein Scout vorausfährt, geht das halbwegs. Bis 200 km/h hat er beschleunigt, wo es ging. Wenig Verkehr, von daher mit zweieinhalb Stunden bis kurz vor Hamburg gut und sicher durchgekommen. Für die letzten 13 Kilometer dann nochmal mehr als eine Stunde gebraucht. Zum Kotzen.

Faden verloren, "Abendessen" mit meiner Tochter. Meine Frau ist noch auf der Arbeit, hat eine Veranstaltung. Nix Yoga. Meine Tochter erwähnt den Elternsprechtag. Morgen. Steht nichts im Kalender oder im Familien-Chat. Wir gehen da bisher gemeinsam hin, und ich hatte am Wochenende mitgeteilt, das mich das auch weiterhin interessiert und ich daran teilhaben möchte. Eine Info von meiner Frau? Nöp. Es sind die vielen kleinen Stiche, die weh tun.

Faden wieder da. Formations-Flug auf dem Rückweg. Kurz nach Hamburg ein 3er BMW, der mich angejuckt hat. Zehn Minuten später kommt noch ein Passat dazu. 1.45 Stunde bis Oranienburg, alle Spuren ausgenutzt. Hat Spaß gemacht. Und ich hatte, schmerzlich begleitet von unserer Playlist, meine Aussprache mit Gott. Lief nicht so gut.

Wieder den Faden verloren, Zigarettenpause und Nachricht meiner Frau im Familien-Chat: wir haben keine Termine vereinbart.
Haben "wir" wohl nicht gemacht. Muss ich so hinnehmen. Wäre ein kurzes Gespräch mit der Klassenlehrerin nicht sinnvoll gewesen? So in der Art: wir trennen uns gerade, wenn unsere Tochter jetzt irgendwie merkwürdig reagiert, könnte es daran liegen. Oder halt auch nicht. Oder sie geht alleine hin und sagt es mir nicht. Oder aber ich denke zu viel. Aber eine Trennungstherapie plant sie, wenn "alles vorbei" ist.
Löst bei mir gerade das Gefühl aus, dass sie mich komplett aus ihrem Leben streichen möchte. Und mich auch aus dem Leben ihrer Tochter. Fehlt nur noch der Satz: du bist eh nicht ihr Vater. Nur zehn Jahre Stiefvater, ist jetzt aber vorbei. Bitte zukünftig unsichtbar sein.

Formations-Flug auf dem Rückweg. Da war ich. Leider saugeil, wie früher. Habe mich mitreißen lassen, bin aber nicht an meine Grenzen gegangen. Die Zeit vergeht wortwörtlich wie im Flug. Jetzt stinkt die Karre nach Getriebe, Kippen, Adrenalin, Schweiß und Dummheit. Geschwindigkeitsrausch, Gesetzlosigkeit und purer Fahrspaß. So leider auch meine Zwiesprache mit Gott. Er möchte mich noch nicht oben haben, er gönnt sich noch etwas Spaß dabei zuzusehen, wie ich hier unten mit jämmerlicher Planlosigkeit herumeiere. Und knallharter Fakt: das Weihnachtswunder fällt dieses Jahr aus. Die Strafe für Hochmut, Eitelkeit, Arroganz und Anmaßung. Der Schmerz wird noch schlimmer...

An der Hauswand meiner ersten Oberschule, dem Albrecht-Dürer-Gymnasium in Neukölln, stand über viele Jahre geschrieben:

WHY ARE YOU SO FUCKIN' SCARED AT ME, HONEY?

Zugegeben, anderer Kontext, aber eine passende Frage an meine Frau. Was habe ich dir angetan, das du mich plötzlich dermaßen hasst, ignorierst, demütigst und bestrafst? Du willst dich trennen? OK. Du willst mich aus deinem Leben verbannen? OK. Du willst mir meine Tochter wegnehmen? OK. Du willst mich zerbrechen? OK.
Dann mach, aber bitte schnell. Sag es mir, töte den Rest Liebe in mir, schmeiß mich raus. Aber mach bitte schnell. Diese Quälerei raubt mir meinen Rest-Verstand und treibt mich in den absoluten Wahnsinn.

Richtige Entscheidung heute: Termin Hauskauf verschoben. Ich unterschreibe keine Vertrag über eine halbe Million Euro, solange ich die Finanzierung nicht gesichert habe. Ein Drittel unserer Reserven. Ich frage mich gerade, ob mein Chef oder ich den größeren Dachschaden habe.
Ebenfalls richtig: Einladung zur Weihnachtsfeier. Zwar viel Organisation, dafür kann ich unserem BR den Wind aus den Segeln nehmen.
Und zu Bremsen. Ich war vorne, kleines Auto überholt LKW, zweispurige Autobahn. Wir kommen eine lange Grade mit Vmax runter, Fahrer vom kleinen Auto muss uns gut sehen können. Der Geschwindigkeitsunterschied beträgt 130 km/h. Wir rauschen auf ihn zu, und das kleine Auto schert hoffentlich rechtzeitig wieder auf die rechte Spur.
Brutal, rücksichtslos und nicht zu entschuldigen. Entweder hat er uns ignoriert oder er war unaufmerksam. Er ist nicht wieder nach rechts gezogen, und ich bin ziemlich heftig auf die Bremse getreten.

Deshalb werde ich nächste Woche Hamburg aussetzen, die Woche danach nehme ich sicherheitshalber den Diesel-Golf und dann habe ich bis zur 2. KW im nächsten Jahr Ruhe.
Ja, ist wohl besser so.

Nun gut, emotionaler Aussetzer auch überstanden, jetzt nur noch die Weihnachtszeit überleben und dann wird es schon irgendwie weiter gehen. Ging es immer.
Im Sommer 2019 habe ich in meinem damaligen Büro gesessen, vor Verzweiflung geweint und den lieben Gott angefleht: nimm mir alles, von mir auch meinen Job, aber gib mir meine Frau wieder zurück. Am selben Tag habe ich meine Kündigung während der Probezeit erhalten sowie eine WhatsApp-Nachricht von meiner Frau mit der Bitte, wieder nach Hause zurück zu kommen.
Dieses Mal habe ich Gott nicht darum gebeten. Dieses Mal habe ich ihm gesagt, das ich aus purer Liebe und reinem Herzen gehandelt habe und ich seine Entscheidung akzeptieren werde.

Ja, ich sollte aufhören zu jammern und zu heulen, mich damit abfinden, das meine Ehe und mein Familienleben gescheitert sind. Und ich sollte aufhören, meine Frau zu lieben.

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Müde. Viel müde. Da hilft auch kein Kaffee mehr. Ich sollte auf Koks und Tramadol umsteigen.
Mittagessen bei MCDONALD'S. Würg!
Betriebsversammlung erledigt, alle wollen nächsten Freitag in Berlin mit uns feiern. Eigentlich eine sehr gute Idee.
Heute ist Yoga-Tag. Also nicht für mich, sondern bei meiner Frau. Ich bin hoffentlich um 19 Uhr wieder zu Hause.
Töchterchen geht heute zu Opi zum Plätzchen backen. Hauptsache sie hat etwas Ablenkung und Spaß.

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Guten Morgen aus Hamburg!

Der Hamburger Frühverkehr ist genauso gruselig wie in Berlin. Wo ich im Stau stehe, ist eigentlich egal. Dreieinhalb Stunden...
Als ich um kurz nach vier aufgestanden bin, saß meine Frau schon im Wohnzimmer und hat gedaddelt. Ausnahmsweise ist sie nicht gleich fluchtartig verschwunden, hat mich ansonsten aber wegignoriert. Ihr Blick bei der Verabschiedung habe ich so interpretiert: Fahr doch einfach gegen einen Brückenpfeiler!

Habe kurzzeitig drüber nachgedacht. Die Lösung all ihrer Probleme. Aber nicht meiner. Von daher also keine Brückenpfeiler geknutscht.

So, mal schauen, was hier so los ist.

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