Montag, 22. September 2025
Schwarz oder Weiß
Manchmal gar nicht so leicht voneinander zu unterscheiden. Haben alle anderen einen Knall oder bin ich derjenige mit dem Dachschaden?
Die Intervalle werden größer, was im Wesentlichen bedeutet, dass ich mental wieder stabiler unterwegs bin und das ganz große Chaos sich wieder etwas aufgelöst hat. Etwas. Zumindest die richtige Richtung...
Was die Arbeit anbelangt laufe ich am Limit des Machbaren. Die nächsten zweieinhalb Monate muss ich noch durchhalten, dann bekomme ich Unterstützung. Eine Buchhalterin. Mit Berufserfahrung. Bezahlbar. Und nett! Nun ja, man muss auch Mal Glück haben. Mein Assi sitzt nun ein Stockwerk tiefer und macht sich äußerst rar, meine Hilfskraft ist im Urlaub und Frau Hauptgeneral ist überfordert. Mehr als sonst. Die Konten leeren sich rapide und Big Boss ist überall, nur nicht in der Firma. Die Rasselbande im Griff zu behalten ist echt anstrengend. Ich verstehe bis heute nicht, warum Kindergarten-Angestellte nicht wie Spitzen-Manager bezahlt werden. Hab da mein Praktikum gemacht und ich muss täglich daran zurückdenken.
Frau Hauptgeneral hat ihren Widerstand gegen mich nahezu aufgegeben. Sie brubbelt noch, aber im Prinzip macht sie jetzt dass, was ich ihr vorgebe. Es wird langsam ein Team. Nächste Woche kommt der Chef vorbei, mein Vertriebs-Assistent, mein Personal-Assistent und der "Vertriebs-Leiter". Wird bestimmt lustig und feucht-fröhlig. Ich verkaufe das als Teambuilding-Event.
Wenn meine Tochter zu Hause bleibt, lernt sie definitiv etwas fürs Leben. Und ich komme in die Hölle.

Uu Hause ist status quo ante bellum. Wochenend-Sex, aber nicht darüber reden. Vage Andeutung meiner Frau, dass ein Club-Besuch lange her ist und durchaus bei Gelegenheit eingeplant werden könnte. Ich bleibe Schweigsam. Möglicherweise könnte ich einen gravierenden Anteil an der Situation haben, den wir kurz vor den Ferien erleben mussten. Auch wenn ich unser Sex-Leben lange Zeit als langweilig und vorhersehbar bezeichnet habe, - nun, ich habe es aber auch im Alltag so mitgemacht. Als ich Anfang des Jahres meine Frau im Anflug von sexueller Frustration mehr oder weniger unter Druck gesetzt hatte, daran etwas (endlich) zu ändern, habe ich den Alltag durcheinander gebracht. Alles ganz schön kompliziert...

Und um mich herum geht die Welt zu Grunde. All die Jahre wollte ich darüber schreiben, nicht über mein jämmerliches Leben. Traurig und nutzlos. Als Single war das kein Thema für mich, - keine Kinder, keine Verantwortung. So what? Seitdem ich meine Tochter lieben gelernt habe, sieht das alles irgendwie anders aus. Nichts an dem Elend ändern zu können und gleichzeitig zu wissen, das sie ihr Leben noch vor sich hat, ist einfach nur grausam. Sie ist 14 Jahre alt. Bei den Vorzeichen wird sie wohl Kriege und andere Katastrophen miterleben müssen. Ich bete dafür, dass der liebe Gott ein Einsehen hat und die Welt zu einem besseren Ort macht. Und wenn nicht erk dann hoffentlich meine Tochter. Macht sie ja jetzt schon...

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