Donnerstag, 3. Juli 2025
Hausmitteilung: Hallo Herr P******,
auch wenn es schwerfällt, aber es ist Zeit sich zu verabschieden. Vor einigen Wochen habe ich Ihnen auf der Arbeit zum Feierabend noch makaber-lustig zugerufen: "fahren Sie vorsichtig nach Hause, Sie wollen doch noch Ihre Rente erleben". Wie so viele Male zuvor in unseren kurzen Gesprächen während der Arbeit. Und was haben Sie geantwortet? Das ich das eh nicht ernst meine und Sie nur überzeugen möchte, noch ein paar Jahre länger zu machen oder neben der Rente noch Teilzeit zu arbeiten. Stimmt ja auch, das war mein Vorhaben und mal ehrlich, Sie wollten das doch auch!
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich heute nicht zu Ihrer Beisetzung gekommen bin. Man erwartet von mir, das ich ein "knallharter Profi" bin, da wären Tränen vor versammelter Mannschaft nicht angemessen. Und im Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich mich genug unter Kontrolle habe. Beerdigungen erinnern mich zu sehr an meine geliebte Mutter, und auch nach zehn Jahren kommen da unerwartet heftige Emotionen hoch.
Sie waren ein guter Mensch und ich hatte mich gefreut, dass Sie so schnell in mein Team gekommen sind und mich als Neuen und wesentlich Jüngeren sofort akzeptiert hatten. Da sind mir die vielen Gefälligkeiten für Sie absolut nicht schwer gefallen, zudem Sie sich ja revanchiert haben. Vielen Dank für die schöne Zeit auf Arbeit.

Ruhen Sie in Frieden und solange Menschen an Sie denken, bleibt Ihre Seele erhalten!

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Noch ein Nachtrag
Um nicht innerlich zu platzen muss es raus: entgegen meinem Vorsatz bin ich doch früher nach Hause gefahren. Meine Erwartung war klar: müde Frau daheim und mein Kind ebenso, trotz dem Versprechen, zwei Mal in der Woche nachmittags zu verschwinden. Ich bin nicht enttäuscht worden!
Meine Frau sprach mich an, warum ich mich vor ihr verstecken würde. Lach..., das mache ich ja gar nicht. Habe ihr nur erklärt, dass ich naiv war und geglaubt hatte, dass wir wenigstens darüber reden können. Können wir weiterhin nicht. Vermutlich liest sie hier eh mit, aber kommentieren wird sie das niemals.
Wie also weitermachen? So wie vorher, einfach akzeptieren und möglichst nicht darüber reden. Mit etwas Glück bleibt wenigstens einmal im Monat ein Besuch im Club erhalten...

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Nachtrag
Der Tag bleibt trübe und es gibt keine Aussicht auf Besserung...

Where is the sun?

That shone on my head
The sun in my life
It is dead
It is dead

Regards to: Bee Gees

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Selbsterfüllende Prophezeiung
Bin ja selber Schuld! Gestern habe ich fast 5,5 Stunden nach Hamburg gebraucht, mal wieder eine Sperrung auf der Autobahn mitten im Nirgendwo. Bei den Temperaturen definitiv nicht lustig.
Dementsprechend gut gelaunt bin ich dann in Hamburg aufgeschlagen und habe gar nicht erst versucht, meine miese Laune zu verbergen. Sohnemann vom Chef war mutig und wollte nochmals seinen Anstellungsvertrag nachverhandeln. Zehn Minuten später hat er verstanden, dass er zukünftig meine Laune vorher prüfen sollte und hat brav den Entwurf unterzeichnet, den ich ihm vorgelegt hatte. Ansonsten waren die Hamburger sehr froh, als ich um halb fünf endlich wieder abgezogen bin. Verständlich!
Um halb acht wieder zu Hause, und ich war wie zu erwarten ziemlich platt. Maulfaul und müde.
Und jetzt? Schreibtisch voll, Email-Eingang voll, bewölkt und schwül. Chefchen muss heute zur Beerdigung, ich drücke mich davor und gehe lieber zeitig nach Hause. Oder besser nicht, früh Feierabend zu machen ist ja auch etwas heikel. Muss mal klären, ob meine Frau heute lange arbeitet oder nicht...

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